Wallfahrtskirche Maria Trost

Auf gut 1100 m Seehöhe hoch über dem Markt Nesselwang liegt zwischen Bäumen versteckt die Kirche Maria Trost. Rudolf von Grimming brachte im September 1658 das heute bekannte Gnadenbild von Maria Plain bei Salzburg auf den Wanker Berg über Nesselwang. Dort begegnete er Peter Enzensberg, der ihm Unterkunft gab. Auf einer Viehweide der Nesselwanger Bauern errichtete er „ein cleines mit Holz gemachtes Capperlen“ in der nun das Gnadenbild Platz fand.


Rudolf von Grimming erlebte die Vergrößerung der Kapelle zur Kirche nicht mehr, da er am 31. Januar 1692 starb. Der steinerne Neubau wurde 1725 vollendet. 1769 baute man die Einsiedelei an die Kirche. Interessant sind vor allem die Fresken, die die viele Menschen in barocker Gewandung zeigen.
Von der regen Wallfahrtstätigkeit nach Maria Trost zeugen zahlreiche Votivbilder.

 

Eine geschichtliche Quelle ist vor allem die mit „Bello Gallico“ titulierte Votivtafel, die an die Ereignisse vom 11. und 13. September 1796 erinnert, als die Franzosen den Markt Nesselwang brandschatzten. In dem Kriegstagebuch des damaligen Bärenwirts Clemens Steiner lesen wir: „durch diese kanonen wurde den Franzosen erschröklich nachgefeuert, viele gingen in die hauser und beschädigten sehr viel. … dem hiesigen pfarrer Fidel Brutscher hat eine kanonenkugel sein hinteres zimmer sehr ruiniert.“ Doch Dank der Fürbitte Marias schienen sich die Schäden in Grenzen gehalten zu haben.


In weiteren Aufzeichnungen wird sogar von wundersamen Erscheinungen berichtet: "1799 den 10. März nachmittags um 1 Uhr besuchten einige ledige Weibspersonen die Wallfahrt zu Maria Trost. Während ihrer Andacht wollen eben diese Personen bemerkt haben, als thäten sich die Augen des Gnadenbildes öffnen und wieder schließen."

 

Text und Bilder: Klaus Wankmiller

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