Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Oberostendorf

Bereits 1485 wurde eine erste Kirche in Oberostendorf geweiht. Kaspar Feichtmayr erhöhte 1681 den Turm. 1747 erfolgte durch Franz Kleinhans eine komplette Umgestaltung des Innenraums mit teilweisem Neubau. Am 6. November 1626 wurde eine Rosenkranzbruderschaft gegründet. Seit dem 16. Jahrhunderts war Oberostendorf ein sehr beliebter Marienwallfahrtsort zur „Mater dolorosa“, der seinen Höhepunkt kurz vor der Säkularisation (1803) hatte.

 


Die Stuckarbeiten im Chor fertigte 1685 Johann Schmuzer aus Wessobrunn, im Langhaus Franz Xaver Feichtmayr (1747). Die Fresken und die Bilder an den Emporenbrüstungen stammen von Johann Georg Wolcker (1747). Von der alten Kirche wurden die Altäre vom Tischler Matthäus Schäffler bzw. dem Bildhauer Cornel Ehle aus der Zeit um 1719/20 übernommen. Die Bildhauerarbeiten an der Kanzel ergänzte Ignaz Hillenbrandt. Neuerdings werden vier Figuren im Chor dem Pfrontener Bildhauer Peter Heel zugeschrieben.

 


In der Mitte des barocken Hochaltars in Oberostendorf steht das spätgotische Vesperbild (um 1480/90) eines namentlich nicht bekannten Künstlers. Zahlreiche Engel tragen den Altar. Im Auszug findet man die Hl. Dreifaltigkeit mit den Leidenswerkzeugen Christi. Die großen und kleinen Deckenfresken von Wolcker zeigen die Sieben Schmerzen Mariens: Beschneidung Jesu, Flucht nach Ägypten, Maria und Josef suchen Jesus im Tempel, Maria begegnet Jesus am Kreuzweg, Kreuzigung, Kreuzabnahme und Grablegung. Im Zentrum des Langhauses ist die von sieben Schwertern durchbohrte Maria, die von Vertretern der vier damals bekannten Erdteile verehrt wird. Ergänzend dazu malte Wolcker an den beiden Emporenbrüstungen die Sieben Freuden Mariens: Verkündigung, Besuch bei der Base Elisabeth, Jesu Geburt, Anbetung der Könige, der Auferstandene erscheint Maria, Christi Himmelfahrt und Mariä Himmelfahrt.

 


Kunsthistorisch bemerkenswert ist vor allem die Kanzel mit den gut ausgearbeiteten vier Evangelisten und ihren Symbolen, die vom hl. Paulus und der Ecclesia an den Seiten ergänzt werden.

Text und Bilder: Klaus Wankmiller.
 

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