Pfarrkirche "Zu den fünf Wunden" Rieden a. F.
Die älteste Pfarrkirche von Rieden war in Sankt Urban. Lange Zeit stand hier eine kunsthistorische Besonderheit: der so genannte Riedener Altar. Dieser wurde um 1460 von einem Ulmer Meister für die Klosterkirche St. Mang in Füssen geschaffen und 1463 geweiht. 1828 erwarb ihn König Ludwig I. von Bayern. Heute sind diese spätmittelalterlichen Kostbarkeiten in der Staatsgalerie auf dem Hohen Schloss in Füssen zu bewundern.
In Rieden selbst wurde 1687 der heutige Chor der Kirche als Kapelle errichtet. Die Pläne dürften von Johann Jakob Herkomer stammen. 1721 baute man das Langhaus unter Johann Georg Fischer an. Immer mehr Messen und Andachten wurden in Rieden gelesen, da man den weiten Weg nach St. Urban, vor allem in der kalten Jahreszeit, scheute. Am 28. Januar 1850 wurde das Gotteshaus „Zu den fünf Wunden“ in Rieden schließlich Pfarrkirche. Um die zunehmende Zahl an Gläubigen fassen zu können, vergrößerte man unter dem Kemptener Baumeister Hugo von Höfl das Langhaus zwischen 1894 und 1896 noch einmal und baute den Turm an.
1698 wurde eine Fünf-Wunden-Bruderschaft gegründet. Aus dieser Zeit dürfte die geschnitzte Darstellung der fünf Wunden Christi (zwei an den Füßen, zwei an den Händen und eine im Herz) stammen. Engel fangen das herausfließende Blut mit Kelchen auf. Darüber erkennt man Gottvater, darunter die Armen Seelen, die durch dieses Blut erlöst werden. Neben dem Altar, der in jüngster Zeit in die Mitte der Kirche gerückt wurde, steht ein Fünf-Wunden-Leuchter mit der gleichen Thematik.
Text und Bilder: Klaus Wankmiller