St. Cosmas und Damian in Kaufbeuren
Auf dem Weg nach Apfeltrang nahe Oberbeuren steht außerhalb der alten Stadtmauer von Kaufbeuren die Wallfahrtskirche St. Cosmas und Damian. Der ursprünglich spätgotische Bau wurde 1494 geweiht. Vor der Kirche steht ein Sühnekreuz, das an die Rechtsprechung im Mittelalter erinnert. 1658 erhöhte man Langhaus und Chor und übergab das Gebäude der Marianischen Kongregation. Seit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges blühte eine Wallfahrt zu den Kirchenpatronen Cosmas und Damian auf. 1730 musste deswegen das Langhaus erweitert werden. Damals wurde auch die Sakristei angebaut und der Turm erhöht und mit einer Zwiebelhaube versehen.
Die blühende Wallfahrt war wohl der Grund, weshalb die Pfarrherren ausreichend finanzielle Mittel für eine Barockisierung des Gotteshauses hatten. 1743 entstanden die Stuckaturen. Zeitgleich malte der Kaufbeuren Maler Joseph Anton Walch die Fresken mit Szenen aus dem Leben der beiden Kirchenpatrone: Glorie der Heiligen Cosmas und Damian über der 1628 gegründeten Marianischen Kongregation und dem Rat der Stadt Kaufbeuren (im Langhaus) und die verschiedenen Martyrien der beiden in den Kartuschen: Rettung vor dem Ertrinken, die Pfeile treffen die Gekreuzigten nicht, das Feuer kann Cosmas und Damian nichts anhaben, die Enthauptung der beiden Heiligen. An der Emporenbrüstung findet man schließlich Darstellungen der Reliquienübertragung von der Hofkapelle in München in die dortige Kirche St. Michael und Wunderheilungen der beiden Ärzte. Das Chorfresko zeigt Maria mit den Heiligen Ignatius von Loyola und Joseph. Der Hochaltar ist ein Werk von Nikodemus Fröhlich aus dem nahen Frankenried (1767). Das Altarblatt mit den beiden Kirchenpatronen stammt schon aus dem Jahr 1630. Die Inschrift verrät uns den ausführenden Künstler: „Hans Ulrich Franck Maler und Organist in Kaufbeuren hat dies gemahlen.“
Text und Bilder: Klaus Wankmiller
