St. Georg auf dem Auerberg
Römische Spuren auf dem Auerberg gibt es bereits seit dem Jahr 15 v. Chr., als die Römer unsere Heimat eroberten. Nachgewiesen wurden Werkstätten, die Eisen und Bronze verarbeiteten, Töpferöfen, verschiedene Häuser in Holzbauweise, die teilweise sogar unterkellert waren, und ein Brandopferplatz. Waffenfunde beweisen, dass hier auch Militär stationiert war. Warum die Römer den Auerberg bereits um das Jahr 40 wieder verlassen haben, bleibt bis heute ein Rätsel.
Über diesen Berg gibt es sehr viele Sagen, die von unterirdischen Gängen, blutigen Schlachten, dem „Brunnenmännle“ und verschiedenen Hexen erzählen, die einst dort zu finden waren. Die bekannteste Geschichte berichtet von sogenannten „Venedigermännle“, die den Auerberg auf der Suche nach Bodenschätzen durchsuchten und oft in der Nacht zu hören waren. Diese Erzählung kann als wahren Hintergrund die Tatsache haben, dass man früher hier Bergbau in kleinem Umfang betrieb.
Erstmals wird der Auerberg als „Urberk“ 1167 erwähnt. Wann es hier eine erste Kirche gab, ist nicht geklärt. Der Turm mit seinem Satteldach ist noch romanisch (um 1200), der Chor wurde laut einer Inschrift 1497 vollendet. Die getäfelte Langhausdecke mit der Heilig-Geist-Taube stammt aus der Zeit nach 1650.
Dem Besucher der Kirche fällt sofort die riesige Rosenkranzmadonna am Choreingang auf, die von einem Weilheimer Künstler im Jahr 1641 angefertigt wurde. Unscheinbar an der seitlichen Chorwand, aber kunsthistorisch sehr bedeutend, ist eine spätgotische Madonna von Jörg Lederer (um 1520).
Am Schluss eines Besuchs auf den Auerberg sollte man es nicht versäumen, auf den Kirchturm zu steigen. Wer sich auf den immer enger werdenden Treppen an den Glocken vorbei noch oben begibt, so sagt man, wird mit einem einzigartigen Rundblick auf 230 Ortschaften belohnt. Höhepunkt des Kirchenjahres auf dem Auerberg ist der Georgiritt, der seit 1925 jährlich am Sonntag nach dem 23. April stattfindet.
Text und Bilder: Klaus Wankmiller