Pfarrkirche St. Ulrich in Aitrang

Aitrang gehört zu den ältesten Siedlungen im Ostallgäu. Vor- und frühgeschichtliche Spuren weisen darauf hin, dass die Menschen bereits damals Ackerbau betrieben haben. Der Name „Aitrachwang“ bedeutet Wiese bei der Aitrach. Aitrach ist die älteste Bezeichnung des kleinen Flüsschens Kirnach. Es wird vermutet, dass Aitrang bereits durch den Frankenkönig Pippin um 755 dem Kloster St. Mang in Füssen geschenkt wurde, wo es bis zur Säkularisation des Jahres 1803 als Reichsvogtei blieb.
Der Ort blühte im Spätmittelalter auch wirtschaftlich auf: 1312 ist ein erster Schmied erwähnt, 1390 wurde Käse hergestellt, 1407 gab es drei Mühlen, 1529 drei Tavernen, zwei Brauereien und eine Branntweinbrennerei. Bekannt wurde Aitrang als Orgelbauerdorf.
 
Ein erster Pfarrer ist in Aitrang aus dem Jahr 1342 belegt: Jacob Pfennich. 1466 entstand ein neuer Chor, 1683/84 erhöhte man Langhaus und Chor. 1751 malte Johann Georg Wolker aus Augsburg die Fresken der Kirche, die sich nicht erhalten haben. 1867/68 kam es zu einem völligen Neubau des Gotteshauses. Die Weihe erfolgte am 4. September 1884 durch den Augsburger Bischof Pankratius von Dinkel. Die Fresken aus der Zeit um 1880 wurden bei einer Renovierung des Jahres 1956 entfernt. Heute findet man dort nur noch das große Langhausfresko von Ludwig Magnus Hotter (1956). 1973 entstanden die Holzreliefs an den Seiten. Sie zeigen Szenen aus dem Leben des hl. Josef bzw. der hl. Maria. Von der Barockausstattung haben sich nur die Schnitzgruppe auf dem Taufstein (18. Jahrhundert) und das Gemälde eines ritterlichen Heiligen, dem ein Priester die Kommunion reicht (um 1750), erhalten. Die Figur des hl. Ulrich dürfte noch aus dem frühen 17. Jahrhundert stammen.

Text und Bilder: Klaus Wankmiller

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