Pfarrkirche St. Andreas Roßhaupten
Der Ort Roßhaupten wurde 1206 erstmals urkundlich erwähnt. Bereits in der Magnuslegende (um 895 niedergeschrieben) findet man jedoch schon die lateinische Ortsbezeichnung „caput equi“ (= „das Haupt des Pferdes“). Hier soll der hl. Magnus den Drachen getötet haben, der damals eine Gefahr für die Menschen war. Die Legende berichtet weiter, dass seit diesem Zeitpunkt die Menschen der Gegend Christen wurden. Magnus gilt seither als „Apostel des Allgäus“.
Wann in Roßhaupten ein erstes Gotteshaus errichtet wurde, kann nicht genau gesagt werden. In den Quellen lesen wir, dass Roßhaupten 1449 zur Pfarrei erhoben wurde. Zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges im Jahr 1618 brannte dieses Gotteshaus jedoch vollkommen nieder. Der Krieg, die Pest und fehlendes Geld dürften die Ursachen gewesen sein, weshalb sich der Neubau der Kirche bis 1630 verzögerte.
Die heutige Ausstattung der Kirche stammt zum größten Teil aus der Barockzeit. Johann Heel aus Pfronten malte 1727 die Fresken. Sie zeigen die Kreuzigung des hl. Andreas (im Chor), die Rosenkranzverleihung an die Heiligen Dominikus und Katharina von Siena, die Krönung Mariens und Mariä Verkündigung (alle im Langhaus). In den Kehlen malte Heel die Zwölf Apostel, im Chor die vier abendländischen Kirchenväter.
Den Hochaltar schmückt heute ein Altarblatt mit einer Darstellung des hl. Andreas (um 1880). Umrahmt wird dieses Bild von den beiden Figuren der Heiligen Florian (links) und Johannes Nepomuk (rechts) von Anton Sturm. Auch sonst finden sich viele interessante Details, die der Besucher entdecken kann: das spätgotische Altarblatt der alten Kirche mit den Heiligen Afra, Ulrich und Andreas und drei Rosenkranzbilder mit je fünf Medaillons der Rosenkranzgeheimnisse.
Bereits im 17. Jahrhundert entstand in Roßhaupten eine Rosenkranz-bruderschaft, die 1835 erneuert wurde.
Text und Bilder: Klaus Wankmiller