Die Pfarrkirche St. Oswald in Görisried
Der Name Görisried (Ostallgäu) taucht erstmals 1375 in einer Kemptener Klosterurkunde auf. Der Ort hatte lange Zeit drei Herren. Am 5. November 1497 wurde Görisried zusammen mit Stadels und Wildberg selbstständige Pfarrei, nachdem es sich von Oberthingau abgetrennt hatte. Mehrmals wurde die Kirche umgestaltet und vergrößert. Sie ist dem hl. Oswald von Nordthumbrien geweiht.
Ein erstes Gotteshaus ist einer Innsbrucker Urkunde des Jahres 1458 genannt. 1631 erfolgte ein Neubau durch Maurermeister Matthias Mayr und Zimmermeister Baltus Kienzle, der 1720 barockisiert wurde. Der Turm entstand 1679. Am 6. September 1823 wurden bei einem großen Dorfbrand 36 Häuser und die Kirche zerstört. Unter Verwendung einiger alter Mauern entstand 1825/26 eine neue Kirche, die 1830 geweiht wurde. Diese war allerdings innerhalb von 20 Jahren so baufällig, dass man 1848/49 einen kompletten Neubau im neugotischen Stil errichten musste. Von der alten Kirche blieb nur das Gstühl mit den weitgeschwungenen Nadelholzwangen erhalten.
Die neugotischen Altäre (um 1850) wurden bei der Renovierung der Jahre 1948/49 entfernt und durch moderne ersetzt. Heute hängt das ehemalige Altarblatt an der Seite. Es zeigt die Patrone der Filialkirchen von Görisried vor Christus: Hl. Oswald, Ursula, Petrus von Alcantara und Sebastian.
An beiden vorderen Seitenwänden neben dem Chor finden sich vier moderne Darstellungen mit Szenen aus dem Leben des Kirchenpatrons: „Sanct Oswald errichtet das Kreuz zum Gebet vor der Schlacht“ – „St. Oswald empfängt durch die Hand des Bischofs Aidan die hl. Taufe“ – St. Oswald Freund der Armen spendet Almosen mit königlicher Hand“ – „Sanct Oswald bittet die Muttergottes um Schutz für die Gemeinde.“
Text und Bilder: Klaus Wankmiller