Pfarrkirche St. Michael Apfeltrang
Spätestens um 800 soll in Apfeltrang ein Gutshof gestanden sein, auf dessen Grund die Kirche, das Pfarrhaus und ein Gasthaus errichtet wurden. Um 1188 gaben die Herren von Apfeltrang ihre Stammburg auf und bezogen die neu erbaute Burg Kemnath bei Kaufbeuren. Der Ort hat seinen Namen von einer Apfelplantage, die wohl an einem windgeschützten Hang angelegt wurde. Um 1050 taucht „Affaldranc“ zum ersten Mal in einer Urkunde auf. Immer wieder wechselten die herrschaftlichen Besitzer, zu denen auch das Fürststift Kempten und das Hochstift Augsburg gehörten. Das Apfeltranger Schloss stand zwischen Kirche und Gasthof und wurde nach der Zerstörung durch den Dreißigjährigen Krieg noch einmal aufgebaut. 1789 verkaufte man es allerdings auf Abbruch. Aus den Steinen errichtete man u. a. den Pfarrhof in Ruderatshofen.
Die Kirche ist dem hl. Michael geweiht, der mit der Seelenwagen die Sterbenden ins Paradies geleitet. Ein erster Pfarrer in Apfeltrang ist aus dem Jahr 1342 belegt. Die Kirche steht etwas erhöht und ist im Kern noch spätgotisch. Der Turm wurde 1653 errichtet und 1745 noch einmal erhöht. Die Weihe fand am 18. Oktober 1704 stand. 1883 stattete man den Sakralbau im neuromanischen Stil aus. 1923 beseitigte man aber diese Umbauten wieder. Damals entstanden auch die Fresken von Waldemar Kolmsperger.
Der Hochaltar stammt aus dem Jahr 1990 und integrierte ein Kruzifix aus dem 19. Jahrhundert und die Apostelfürsten Petrus und Paulus aus der Zeit um 1760/70 (angeblich aus Obergermaringen). Bemerkenswert ist die Figur der hl. Barbara vom Meister des Füssener Hochaltars (um 1450/60), die noch von der gotischen Kirche stammt. Im Chorraum befindet sich eine Schmerzhafte Muttergottes aus der Werkstatt von Johann Pöllandt (um 1690).
Text und Bilder: Klaus Wankmiller