Hl. Afra

Die Legende erzählt, dass Afra die Tochter des Königs von Zypern war. Als dieser in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts n. Chr. erschlagen wurde, floh seine Frau Hilaria mit Afra nach Rom, wo sie der Venus geweiht wurde. Ein Traum Afras bewegte Mutter und Tochter nach Augsburg zu gehen, wo sie mit drei Gefährtinnen ein Bordell betrieben. Auf der Flucht vor der Christenverfolgung des Diokletian fand Bischof Narzissus versehentlich Zuflucht in diesem Freudenhaus. Als Afra ihm das Mahl bereitete, wurde sie durch das Tischgebet des Bischofs so erschüttert, dass sie auf den Boden fiel und sich sofort taufen ließ. Auch ihre Mutter und die anderen Dirnen bekehrten sich zum Christentum.

Heiden zeigten Afra an. Sie wurde verhaftet und zu Götzendiensten aufgefordert. Afra wollte jedoch lieber sterben als noch einmal zu sündigen. Man band sie auf einer Lechinsel bei Augsburg an einen Baum und entfachte das Feuer. Afra fing zu beten an. Sie erstickte durch den Rauch, ihr Leichnam verbrannte aber nicht. Dies soll im August oder September 304 geschehen sein. Ihre Mutter bestattete sie in einer Kapelle, die bereits seit 565 eine bezeugte Wallfahrtsstätte war. Als Papst Alexander II. Afra im Jahr 1064 heilig sprach, fand man im gleichen Jahr einen spätantiken Steinsarkophag, der heute in der Unterkirche von St. Ulrich in Augsburg zu sehen ist. Die Gebeine tragen Brandspuren.

Dargestellt wird die Heilige an einen Baum oder an eine Säule gebunden, meist auf einem brennenden Reisigbündel stehend. Die Krone ist ein Zeichen ihrer königlichen Abstammung. Manchmal hält sie die Märtyrerpalme in ihren Händen oder einen Fichtenzapfen, der das Symbol ihres früheren Berufes ist. Ihr Gedenktag ist der 7. August. Auch heute gibt es noch den Wunderbalsam der hl. Afra. Kräuter, die im Afraturm getrocknet wurden, brachten Schutz vor Ungeziefer. Der Afra-Gürtel, der gebärenden Frauen zur Erleichterung aufgelegt wurde, ist heute verloren.

 

Text und Bilder: Klaus Wankmiller

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