Hl. Koloman

Als Pilger machte sich der hl. Koloman zu Beginn des 11. Jahrhunderts von Irland auf ins Heilige Land. Ob er dabei auch durchs Allgäu kam, bleibt Spekulation. Sicher ist, dass er wegen seiner andersartigen Kleidung den Unmut der Bevölkerung hervorrief. Noch vor 50 Jahren wurde Kindern gedroht, dass das „Kolomandl“ kommt!

 

Als böhmischer Spion verdächtigt wurde er gefoltert. Schließlich erhängte man ihn zwischen zwei Straßenräubern 1012 in Stockerau bei Wein an einem Baum. Während die Körper der beiden Straftäter verwesten, blieb der Leichnam des hl. Koloman über ein Jahr unverwest. Der dürre Holunderbaum, an dem er aufgehängt wurde, fing zu blühen an. Ein Jäger wollte nicht glauben, dass der tote Körper noch unverwest war, und stach ihn mit einer Lanze auf. Wie durch ein Wunder floss frisches Blut heraus.


Obwohl Koloman nie offiziell heilig gesprochen wurde, verbreitete sich schnell seine Verehrung, vor allem als Viehpatron und Bauernheiliger. Am 13. Oktober 1014 wurden seine Gebeine ins Stift Melk (Niederösterreich) überführt, wo sie noch heute liegen. Sein Gedenktag wurde deswegen auf den 13. Oktober festgelegt. Bis zur Ablösung durch den hl. Leopold im Jahr 1663 war Koloman der Landespatron von Österreich.


Dargestellt wird der Heilige als Pilger mit Strick, gelegentlich auch mit den Marterwerkzeugen Rute und Zange. Gläubige trugen zum Schutz vor Unwetter und Seuchen das so genannte „Kolomani-Büchlein“ mit sich. Die Umritte um Kolomankirchen brachten einen besonderen Schutz, der nicht zuletzt durch den Kolomanisegen bekräftigt wurde.

 

Text und Bilder: Klaus Wankmiller

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