Skapulierbruderschaften

Ein Skapulier ist ein „Schulterkleid“ eines Ordensgewandes. Laut einer Legende überreiche die Gottesmutter Maria am 16. Juli 1251 in Cambridge dem hl. Simon Stock ein Skapulier mit der Zusage, dass jeder, der in diesem Gewand stirbt, das ewige Leben haben wird. Simon Stock wurde in der Grafschaft Kent geboren und lebte lange Zeit als Einsiedler. Als Karmelitermönch machte er schließlich mehrere Reisen und starb am 15. Mai 1265 in Bordeaux.
 
Aus der Vision des Simon Stock entwickelte sich das „kleine Skapulier“, ein rechteckiges Stück Stoff mit einem Kreuz, dass Gläubige vor allem beim Schlafen an einem Strich um sich trugen. Papst Johannes XXII. legte mit seiner „Bulle Sabbatina“ vom 3. März 1322 den Grundstock für die Bildung von Skapulierbruderschaften. Dort heißt es, dass alle, die ein Skapulier tragen, in Keuschheit leben, jeden Tag beten und am Mittwoch, Freitag und Samstag kein Fleisch essen vom Fegefeuer befreit sind. Die 1665 gegründete Skapulierbruderschaft in Jengen hatte zur Blütezeit 2000 Mitglieder. Das ist etwa das Vier- bis Fünffache der damaligen Bevölkerungszahl. Das große Langhausfresko zeigt die Übergabe des Skapuliers von Maria an Simon Stock (oben) und die Weitergabe an Gläubige (unten). Die beiden Putten dazwischen halten ein Schriftband mit dem Text: „Nimm hin das Skapulier als ein Zeichen des Heils“. Heute sind diese Bruderschaften oft in Vergessenheit geraten.
 
Text und Bild: Klaus Wankmiller

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