Pfarrkirche Mariä Heimsuchung bei Lechbruck

Ursprünglich bestand der Ort Lechbruck aus den beiden Dörfern „Lech“ (1316 erstmals erwähnt) und „Lechbruck“ (1366 in einer Urkunde genannt). Während das heute noch im Dialekt verwendete „Lech“ im unteren Teil der heutigen Siedlung lokalisiert ist, war „Lechbruck“ schon immer am Flussübergang zum Lech. Dieser bildete und bildet eine Grenze, die sich nicht nur sprachlich zeigt. Im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit gehörte die linke Lechseite zum Hochstift Augsburg, die rechte zum Kloster Steingaden. Heute trennt der Fluss die Regierungsbezirke Oberbayern und Schwaben.

 

Lechbruck gehörte bis 1779 mit seinen dazugehörenden Ortschaften zur Pfarrei Bernbeuren. Da der Weg dorthin sehr weit war, wurde 1670 ein Kooperator und schließlich 1682 ein Kaplan nach Lechbruck abgestellt.


Eine erste Kirche wurde 1616 erbaut, die in der Barockzeit vergrößert wurde. Das Gotteshaus war als Wallfahrtskirche „Unsere Liebe Frau am Lech“ bekannt. Als 1785 diese Kirche durch Blitzschlag fast vollkommen zerstört wurde, entschloss man sich zu einem Neubau an anderer Stelle. Das Ergebnis ist die einzige frühklassizistische Kirche im südlichen Allgäu, die 1786 durch Joseph Anton Geisenhof aus Pfronten errichtet wurde, der sich gegenüber seinem Mitkonkurrenten, dem Füssener Baumeister Benedikt Nigg durchsetzen konnte. Die Weihe erfolgte 1790.


Anscheinend war man mit den Bauleuten aus Pfronten nicht zufrieden, denn für die Gestaltung der Fresken lehnte man den damals sonst sehr geschätzten Josef Keller aus Pfronten vehement ab. Man bevorzugte Johann Nepomuk Eberle aus Marktoberdorf, der seine Lehre in Rom gemacht hatte. Seine beiden Fresken zeigen die Heimsuchung Mariens (im Chor) und Maria Himmelfahrt (im Langhaus). Der Innenraum ist lichtdurchflutet und gut proportioniert. Er wirkt allerdings im Vergleich zu den zahlreichen benachbarten Barockkirchen des Ostallgäus eher nüchtern. Der interessierte Besucher wird aber viele Details entdecken.

 

Text und Bilder: Klaus Wankmiller

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