Pfarrkirche St. Peter und Paul in Ebenhofen

Im Mittelalter residierten in Ebenhofen mehrere Adelsgeschlechter, aber auch die Klöster von Kempten, Stams, Irsee, St. Mang in Füssen und das Spital Kaufbeuren hatten dort Besitzungen. Kirchlich war Ebenhofen vermutlich eine Tochterpfarrei vom nahen Altdorf und hatte ab 1312 einen eigenen Priester. Der Turm der heutigen Pfarrkirche entstand bereits 1490 durch den Kaufbeurer Stadtbaumeister Konrad Kunig, der schließlich auch 1503 die Kirche vollende hatte.
 
Von einem Vorgängerbau ist auch noch ein Fresko mit dem hl. Joseph aus dem 17. Jahrhundert erhalten. Bekannt ist die Ebenhofer Pfarrkirche vor allem wegen ihrer hölzernen Felderdecke von Georg Brennseisen (1692). Die Bilder mit Szenen aus dem Leben der Kirchenpatrone Petrus und Paulus, aber auch aus der Passion Christi und dem Alten Testament, malten höchstwahrscheinlich Jörg und Eustach Wassermann aus Autenried, die auch für einen Choraltar in Ebenhofen im Jahr 1700 die Summe von 235 Gulden erhielten. Leider wurden die Bilder 1912 durch Alois Haugg aus Ottobeuren übermalt, so dass von den Originalen des 17. Jahrhunderts nicht mehr viel zu erkennen ist.
 
Die Chorfresken entstanden 1755. Das Mittelbild zeigt die Schlüsselübergabe an den hl. Petrus. Leider kennen wir den ausführenden Künstler nicht. Die beiden großen Figuren der Heiligen Petrus und Paulus an den Seiten des Hochaltars schnitze Franz Ferdinand Ertinger (1719/23). Sie standen ursprünglich in der Pfarrkirche in Obergünzburg. Im linken Seitenaltar ist die Kopie des Gnadenbildes der ehemaligen Kapelle in Kapeller, das von einer 1719 gegründeten Bruderschaft in Auftrag gegeben wurde. Die Inschrift aus dem Jahr 1699 wurde übernommen. Die schwarz gekleidete Maria hält ihren toten Sohn in den Händen. Sieben metallene Schwerter stecken in einem Messingherz. Diese wurden 1765 vom Gürtler Höß aus Kaufbeuren gestiftet.

 

Text und Bilder: Klaus Wankmiller

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