Alemannen im Ostallgäu

Mit dem Ende der Römer siedelten die Alemannen im Gebiet von Roßhaupten und Schwangau. Beweise hierfür finden sich in den zahlreichen Gräbern, die 1913, 1959, 1968 und schließlich 1993 entdeckt wurden. Die Straße heißt heute noch in Erinnerung an diese Zeit „Alemannenfeld“.

 

Die Alemannen errichteten sogar Fliehburgen, um im Kriegsfall dort Schutz zu finden. Überreste dieser hölzernen Schutzbauten mit Dämmen finden sich bei der Mangmühle und auf dem Hügel südlich von Roßhaupten mit dem Namen „Gabis“, was so viel wie „kahlgeschlagen, abgeholzt“ bedeutet. Auf dem Gedenkstein auf der Anhöhe lesen wir: „Höhenbefestigung ‚Gabis’ wohl aus der Zeit der alemannisch-fränkischen Auseinandersetzungen 7/8 Jhd. n. Chr.“

 

Roßhaupten war im Frühmittelalter ein Industrieort, an dem Eisen geschmolzen wurde. Beim Aufstellen des Maibaums im Jahre 1935 stieß man am Dorfplatz in einer Tiefe von über zwei Metern auf zahlreiche Eisenschlackereste, die neben zahlreichen weiteren Funden am alten Schulhausplatz und östlich des Friedhofs belegen, dass hier Eisengewinnung in großem Ausmaß stattfand. Wieder lesen wir wichtige Hinweise in der Magnuslegende: Ein Bär zeigte dem Heiligen am Säuling, wo man Eisenerz fand. Tatsächlich holten die bekehrten Alemannen Eisenerz aus den Ammergauer Alpen und brachten es in „Rennöfen“ mit der Holzkohle aus den heimischen Wäldern um Roßhaupten zum Schmelzen. Ein rekonstruierter „Rennofen“ ist im Dorfmuseum von Roßhaupten heute noch zu sehen.

 

Text und Bilder: Klaus Wankmiller

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