Sagen um Helmishofen

Früher hausten in Helmishofen zwei Drachen, die mit ihren riesigen Schwänzen Rinder von den Weiden der dortigen Bauern angelten. Weil die Drachen aber goldgierig und futterneidig waren, heckten die Bauern einen Plan aus: Einem fetten Schumpen wurde ein goldener Dukaten ins Futter gemischt. Nachdem dieser das Goldstück hinuntergeschluckt hatte, stellte man das Vieh auf die Weide. Schon bald kamen von beiden Seiten die Ringelschwänze der Drachen auf das den armen Schumpen zu, doch keinem gelang es, das Rind an sich zu ziehen. So kamen beide aus ihrem Versteck hervor. Jeder wollte das Tier mit dem Golddukaten haben. Es entstand ein fürchterlicher Kampf. Blut spritzte über die Weiden und Feuer schäumte aus den Mündern der Untiere. Schwer verletzt zogen sich beide schließlich zurück. Am nächsten Tag fanden die Helmishofer die beiden toten Drachen in ihren Schlupflöchern liegen.


Eine andere Sage erzählt von einem Schindelklieber, der im Wald bei Helmishofen in der Nacht immer wieder anderer Leute Holz stahl, um es noch bei Dunkelheit zu zerklieben und am nächsten Tag als Schindeln zu verkaufen. So manch einer hörte den Dieb in der Nacht arbeiten. Einmal ging um Mitternacht Jakob Sattler von Osterzell durch den Wald bei Helmishofen und hatte schon ziemlich viel getrunken. In seinem Übermut rief er: „Schindelklieber komm heraus!“ Plötzlich stand der schwarze Hund des Walddiebes mit seinen funkelnden Augen vor ihm. Der Erschreckte suchte schnell das Weite und verirrte sich so weit in den Wald hinein, dass er erst am nächsten Morgen wieder nach Hause fand.

 

Text und Bild: Klaus Wankmiller
 

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