Nackter Schwede von Roßhaupten

Die Sage spielt zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648). Eines Abends soll einmal die Nachhut der schwedischen Truppen mit der Kriegskasse von Füssen Richtung Norden unterwegs gewesen sein. Die Ladung war so schwer, dass sechs Paar Rösser den Wagen kaum ziehen konnten. In Roßhaupten kehrte man ein und ließ sich den Wein gut schmecken. Spät in der nebeligen Nacht wollten sie weiterziehen. Michael Schwarzenbach bot sich als Führer an, leitete den Tross jedoch auf den Weg um, der unterhalb von Hochegg vorbei ins Wasachmoos führte, wo die Soldaten mit Ladung und Pferden versanken.

 

Der Schatz soll auch heute noch dort liegen. In Vollmondnächten taucht angeblich ein Schwede an der Stelle aus dem Moos auf, an der der Schatz liegt. Er muss aus einem unbekannten Grund dort geistern und ist völlig nackt. Dieser hat nur eine Trommel umgehängt, mit der er einen Wirbel macht, die Stecken fortwirft und wieder verschwindet. Wer den Schatz haben will, muss sich mit ihm auseinandersetzen.

 
Diese Sage hat einen geschichtlichen Hintergrund: 1938 entdeckte man bei Entwässerungsarbeiten einen alten Holzprügelweg, der von Hochegg Richtung Sulzschneid führte. Der Weg durch das Moos wurde etwa zwischen 1000 und 1200 angelegt und hatte eine Dammbreite von fast 7 Metern. Es war damals durchaus möglich, dass ein Fuhrwerk bei Nebel vom Weg abkommen und im Moos versinken konnte.

 

Text und Bild: Klaus Wankmiller

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