Schloss Stötten

An der Westseite des Auerbergs befindet sich der Ort Stötten, der 1314 erstmals als „Steten an dem Urberge“ am ehemaligen Stöttener See genannt wird. 1415 nennt eine Geschichtsquelle eine Burg am Ufer des Stöttener Sees. Dort wurde 1497 das Wasserschloss Bischofszell mit einem fürstbischöflichen Fischmeister errichtet. Seine Hauptaufgabe war es, für den Fischbedarf des Fürstbischofs und seines Hofstaates zu sorgen. Das Fischhaus mitten im Weiher diente ihm vermutlich auch als Kulisse für Feste. Solch ein Spektakel ist auch für das Wasserschloss Bischofszell am ehemaligen Stöttener See urkundlich überliefert. Hier feierte 1487 Fürstbischof Friedrich II. von Zollern vermutlich auch mit dem späteren Kaiser Maximilian I. ein riesiges Fest: „Reizend schildert der Verfasser der ‚Denkwürdigkeiten’, wie der Bischof mit vielen Gästen am 29. September 1487 auf etwa 14 Tage nach Stötten am Auerberg fuhr, um den dortigen See auszufischen.“

  

Das Wasserschloss wurde allerdings 1525 von erbosten Bauern niedergebrannt  und der Weiher ausgefischt. Einerseits waren die armen Bauern am Ende des 15. Jahrhunderts aufgebracht über die ständig zunehmenden Belastungen, andererseits sahen sie voller Neid die Feste und Feiern der Fürstbischöfe samt Hofstaat mit ihrem Prunk und ihrer Verschwendungssucht. Der fast 4 km lange Stöttener See wurde zwischen 1798 und 1803 trockengelegt, um Weideland zu gewinnen. Heute erinnern nur noch eine Geländeerhöhung und eine Gedenktafel an das Schloss. Auf der Tafel steht: „Schloßanger – hier stand am Stöttnersee das augsburgische Wasserschloß Bischofszell. 1415 erobert von Georg von Röthenstein, 1497 neu erbaut von Bischof Friedrich von Zollern, 1525 von den Bauern verbrannt.“

  

Text und Bilder: Klaus Wankmiller

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