Franz Xaver Bernhardt

Der Kirchenmaler Franz Xaver Bernhardt wurde am 8. August 1726 in Eggenthal geboren. Seine Werke als Fresko-, Tafel- und Fassmaler finden sich vor allem in Kirchen im Irseer Stiftsgebiets, aber auch im weiteren schwäbischen Raum und im Schongauer Land.
Ein Fassmaler (alter Ausdruck Staffiermaler) ist die Bezeichnung fĂĽr einen Handwerker, der die Fassung, das heiĂźt die Bemalung und Vergoldung von Holzplastiken vornimmt und den Schnitzarbeiten damit erst ihr endgĂĽltiges Aussehen verleiht.
Das Reichsstift Irsee war um 1700 neben der Benediktinerabtei St. Mang in Füssen ein wichtiges künstlerisches Zentrum im östlichen Allgäu. Das benachbarte Dorf Eggenthal wurde laut dem Landkreisbuch Ostallgäu „zur Künstlerheimat mehrerer Kleinmeister des 18.Jahrhunderts“. Auch der Wessobrunner Freskomaler Joseph Bernhardt, ein Neffe des bedeutenden Baumeisters Johann Schmuzer, übersiedelte nach Eggenthal, wo er wohl auch für seine Klosterherrschaft arbeitete. Seine Söhne Johann Michael und Franz Xaver widmeten sich der Malkunst. Vor allem vom jüngeren Bernhardt, Franz Xaver, finden sich in vielen Landkirchen seine Werke.
1754 lieferte er nach Rieden (bei Pforzen) die Kreuzwegstationen, die sich heute in der Pfarrkirche St. Martin in Schlingen befinden. In Schlingen fasste er 1763 die Seitenaltäre und einige Jahre später den Hochaltar. Deckengemälde schuf Bernhardt in der Sebastianskapelle Ingenried (1757), in der Kapelle Maria Seelenberg in Eggenthal (1758), in den Pfarrkirchen Leinau und Warmisried (1764), Apfeltrach (1766/67) und Ingenried (1767), in der Kalvarienbergkapelle Weiler bei Bidingen (1768), in der Kirche Geislatsried (1771/72), in Irsingen (1772) und in der früheren Pfarrkirche St. Stephan in Irsee (jetzt Friedhofskirche).
Weitere Werke des Malers findet man in Tannenberg bei Schongau (1774, nicht mehr vorhanden), in der Pfarrkirche Bernbeuren, in der Pfarrkirche Haselbach bei Neuburg an der Donau (1775) und in der Pfarrkirche Burggen bei Schongau (1778). Er hinterlieĂź zahlreiche Freskenarbeiten in vielen schwäbischen Landkirchen, die laut Landkreisbuch Ostallgäu von „durchschnittlicher, ländlicher Qualität“ sind. Von Franz Xaver Bernhardt stammt auch ein von ihm signiertes Porträt des Irseer Abtes Aemilian Mock im Pfarrhof Pforzen, wie auch das Gemälde des Abtes Bernhard Beck unter der Westempore der Klosterkirche Irsee. FĂĽr die Pfarrkirche  St. Bartholomäus in Apfeltrach malte er einen Apostelzyklus in Halbfigurenbilder. Franz Xaver Bernhardt starb am 21. Februar 1780 in Eggenthal.

Text: Rita Nett
Bilder: Klaus Wankmiller

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