Pfarrkirche St. Martin Rieden

Der Name Rieden lässt auf eine Rodung schließen. In der Gemeinde wurden Grabhügel aus der Hallstattzeit entdeckt. Wann es dort eine erste Dauersiedlung gegeben hat, ist nicht bekannt. Neben mehreren lokalen Adeligen hatten hier vor allem die Klöster von Irsee und Rottenbuch und das Spital in Kaufbeuren Besitzungen. Bis um 1900 zählte der Ort nur etwa 300 Einwohner. Dies änderte sich, als nach dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche Heimatvertriebene vor allem im Ortsteil Zellerberg angesiedelt wurden.
 
Der Chor und der Turm der Pfarrkirche St. Martin in Rieden wurde ab 1472 errichtet, das Langhaus im 17. Jahrhundert erneuert und 1762 eingewölbt. Die Altäre wurden später umgestaltet. Die Figuren der Heiligen Ulrich und Afra am Hochaltar und des Heiligen Johannes des Täufers und eines Evangelisten an den Seitenaltären entstanden um 1760/70.
 
Rieden lag damals im Einflussbereich des Benediktinerstifts Irsee, wo Franz Anton Zeiller 1761 Fresken im Kloster malte. So verwundert es nicht, dass er auch mit der Ausmalung der Kirche 1762 beauftragt wurde. Vermutlich war man mit seiner Arbeit zufrieden. Auftraggeber war Abt Bernhard Beck, dessen Wappen im Chorbogen zu sehen ist. Das ehemalige Seitenaltarblatt mit der Verklärung des hl. Joseph, das heute rechts im Chor hängt, könnte von Johann Heel stammen. Interessant ist hier vor allem die zeitgenössische Ansicht von Rieden. Das Weihwasserbecken am Turm ist mit 1780 datiert.
 
1792 wurde Rieden selbstständige Pfarrei. Den Pfarrhof errichtete man schließlich 1793. Eine Kalksteinplatte auf der Nordseite trägt das Wappen des letzten Irseer Abtes Honorius Grüninger (1784 – 1802).

 

Text und Bilder: Klaus Wankmiller

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