Hl. Mauritius

Über das Leben des hl. Mauritius (oder Moritz) gibt es nur legendäre Berichte. Sein Name bedeutet „aus Mauretanien stammend“. Angeblich war er Hauptmann der aus Thebäis in Oberägypten stammenden römischen Legion. Diese Einheit war auf dem Weg nach Westen. Unterwegs erhielt Mauritius im Jahr 302 vom damaligen Mitkaisers Maximianus Herculeus den Auftrag, gegen die Christen bei Agaunum (heute St. Maurice) im Wallis vorzugehen. Mauritius weigerte sich, mit ihm alle seine Gefährten. Da ließ der Kaiser jeden zehnten Mann hinrichten. Die Überlebenden waren von dieser Bluttat wenig beeindruckt und verweigerten erneut den Befehl, die Christen zu töten. Immer wieder musste nun jeder zehnte Soldat sterben, bis die gesamte Legion mitsamt ihrem Anführer getötet war.


Bereits um 380 wurden die Gebeine des hl. Mauritius aufgefunden und an dieser Stelle eine Gedächtniskirche errichtet. Dieses Heiligtum entwickelte sich schon bald zu einem bedeutenden Wallfahrtsort an der Straße von Gallien nach Italien. Im 6. Jahrhundert wurde schließlich das bekannte Kloster gegründet, das bis zum heutigen Tag keinem Bistum unterstellt ist. Zwischen 1782 und 1951 trugen die dortigen Äbte sogar den Titel eines Grafen. Der Ruhm dieses Klosters beruht vor allem auf dem Kirchenschatz mit den kostbaren Reliquien der Märtyrer der „Thebäischen Legion“ und dem Mauritius-Schrein.


Der Heilige selbst wird als Ritter mit einer Fahne mit sieben Sternen dargestellt. Gelegentlich sieht man ihn auch als Mohr (wegen seines Namens bzw. seiner ägyptischen Herkunft). Sein Gedenktag ist der 22. September. Er ist Patron der Färber, der Kaufleute, der Waffen- und Messerschmiede, der Schweizergarde und der Soldaten. Im Mittelalter wurde er gerne von Adeligen als Patron von Kirchen und Kapellen gewählt, so auch in Zell bei Eisenberg.

 

Text und Bilder: Klaus Wankmiller

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