Hl. Wolfgang

Wolfgang wurde um das Jahr 925 in Pfullingen bei Reutlingen geboren. Seine schulische Ausbildung erhielt er in der Klosterschule auf der Bodenseeinsel Reichenau. Der Augsburger Bischof erteilte ihm seine Priesterweihe. Wolfgang wirkte zuerst in Einsiedeln in der Schweiz und versuchte dann ab 971 vergebens, die Ungarn von Passau aus zu missionieren. Am Ende des Jahres 972 ernannte ihn Kaiser Otto II. zum Bischof von Regensburg. Immer wieder reiste er nach Österreich, um in der alten römischen Provinz Noricum zu missionieren. In Pupping in Oberösterreich verstarb er schließlich am 31. Oktober 994. Begraben wurde er in seinem Lieblingskloster St. Emmeram in Regensburg.


Schon bald nach seinem Tod setzte eine große Verehrung ein. Wallfahrtsorte entstanden. Der bedeutendste dürfte St. Wolfgang am Abersee sein. Dieser See trägt heute sogar den Namen Wolfgangsee. Laut einer Legende weilte der Heilige hier als Einsiedler in der Nähe des Falkensteins und baute dort, wo eine von ihm geworfene Axt zu Boden ging, eine kleine Kirche, mit der er meist dargestellt wird. Wegen dieser Begebenheit trug man in einigen Gegenden kleine wundertätige „Wolfgangbeile“ am Rosenkranz oder befestigte sie über der Stalltür. Das Baumaterial für das Gotteshaus musste der Teufel selbst herbeiholen. Dieser verlange jedoch die Seele des ersten Pilgers, der hierher käme. Statt eines Pilgers kam jedoch zuerst ein Wolf. Der Wolf ist das germanische Sinnbild für Tapferkeit.


Wolfgang rodete den Wald. Deshalb wird er auch als Patron der Holzarbeiter und Zimmerleute verehrt. Einen Begleiter rettete er vor dem Verdursten, indem er vor seinen Augen eine Quelle entspringen ließ. Diese Wolfgangsquelle gilt als heilkräftig. Das heraussprudelnde Wasser wird in den eigens geformten „Wolfgangi-Flaschen“ von den Pilgern gerne mit nach Hause genommen. Neben der Kapelle am Falkenstein befindet sich ein enger Durchkriechstein, an dem man früher Krankheiten „abstreifen“ konnte. Das Gotteshaus selbst schützte er vor einem herabfallenden Felsblock mit seinen Händen. Dort kann man heute noch die Handabdrücke des Heiligen erkennen. Auch an anderen Stellen gibt es weitere Abdrücke, wo sich der hl. Wolfgang einst ausruhte („Wolfgangrast“).

 

Text und Bilder: Klaus Wankmiller

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