Nesselburg

Die Nesselburg lieg unweit der Wallfahrtskirche Maria Trost bei Nesselwang. Der Standort dieser Befestigung bat noch vor 100 Jahren einen gewaltigen Ausblick über das südliche Ostallgäu.

 

Heute ist das Gelände eingewaldet, der Blick versperrt. Die Anhöhe, auf der die Ruine steht, wird von zwei tiefen Schluchten des Mühlbaches bzw. des Schlossbaches natürlich geschützt. Auch die Nesselwang zugewandte Nordseite der Burg fällt steil ab. Der einzige mögliche Angriffspunkt war die Südseite. Aus diesem Grund wählten die damaligen Erbauer den Typ einer Schildmauerburg, also einer Befestigung, die durch eine besonders starke fensterlose Mauer auf einer Burgseite den Feind „wie ein Schild“ vor einem Angriff abzuhalten versuchte. Auch heute beeindruckt diese teilweise noch 7 m hohe Schildmauer durch ihre besondere Stärke (über 2,50 m). Außerdem schützte man sich zusätzlich durch einen tiefen Graben unmittelbar vor diesem „Schild“.

 

1302 wurde die von den Herren von Rettenberg erbaute Burg erstmals erwähnt. Ursprünglich hieß die Befestigung nur „Burch ze Nesselwanch“, wie sie 1332 in einer Urkunde genannt wird. Während des Bauernaufstands vom Mai 1525 wurde die Nesselburg erobert und niedergebrannt. Obwohl man 1576 noch Ausbesserungsarbeiten an Fenstern und Öfen vornahm, wurde die Befestigung nach einem weiteren Brand 1595 endgültig aufgegeben. Der Vogt zog hinunter in den Markt Nesselwang.

 

Heute warten die Ruinen auf eine Renovierung, die die einsturzgefährdeten Reste dieser einmaligen Anlage vor ihrem endgültigen Zerfall noch retten können. Vielleicht entdeckt man bei diesen Arbeiten auch den sagenumwobenen Schatz eines Burgfräuleins, der von einem Pudel bewacht wird. Der Schlüssel für die Truhe soll angeblich im Rachen des Hundes zu holen sein.

 

Text und Bilder: Klaus Wankmiller

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